Kurienerzbischof kündigt Vatikandokument zur Coronavirus-Krise an
Rom/Vatikanstadt, 17.03.2020 (KAP) Ein Dokument des Vatikan zur Coronavirus-Krise hat der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, angekündigt. Wie er der Zeitung “La Stampa” (Dienstag) sagte, müssten angesichts einer solchen Pandemie “Politik, Wissenschaft und Religion ihre Kräfte vereinen”. Gegen das Coronavirus seien “Antikörper der Solidarität” nötig.
Dabei lehnte der Erzbischof die Schließung von Kirchen ab: “Das wäre, als ob man Apotheken und Krankenhäuser schließen würde.” Natürlich müssten die Vorgaben, Ansteckungen zu vermeiden, rigoros eingehalten werden. Aber Gotteshäuser zu schließen, das sei ein Unding – auch für jene, die nicht gläubig seien, so Paglia.
Angesichts von Ausgangssperren droht nun nach Aussage des Geistlichen “eine Pandemie der Einsamkeit”. Die negativen Seiten des modernen Individualismus würden derzeit besonders spürbar. Die Isolation der Menschen in diesen Wochen dürfe dem Individualismus nicht zum Sieg verhelfen, mahnte Paglia. Die Menschheit habe jetzt eine “epochale Chance, unseren individualistischen, ungastlichen Lebensstil zugunsten einer verantwortungsvollen Nähe aufzugeben”.